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Haus Wittgenstein

Haus Wittgenstein Bornheim

Haus Wittgenstein

Am westlichen Rand von Roisdorf, einem malerischen Stadtteil von Bornheim in Nordrhein-Westfalen, thront Haus Wittgenstein. Diese prächtige Villa, auf den Hängen des Metternichsbergs in einer Höhe von 84 Metern über dem Meeresspiegel gelegen, bietet einen faszinierenden Einblick in vergangene Zeiten und erfüllt gleichzeitig moderne Zwecke.

Eine historische Reise

Die Geschichte von Haus Wittgenstein beginnt mit einer mittelalterlichen Höhenburg der Familie Metternich. Im Jahr 1789 ging das Anwesen in den Besitz der Familie Wittgenstein über, was einen neuen Abschnitt einleitete. Die heutige neoklassizistische Villa, die die mittelalterlichen und später barocken Bauwerke ersetzte, wurde von dem bekannten Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner entworfen. Zwischen 1844 und 1845 erbaut, diente sie als Sommerresidenz für Heinrich von Wittgenstein, einen prominenten Kölner Unternehmer. Interessanterweise sind Überreste der früheren Strukturen im Mauerwerk des Kellers der Villa erhalten geblieben, was dem Gebäude zusätzliche historische Tiefe verleiht.

Die Villa war nicht nur ein Wohnhaus, sondern Teil eines weitläufigen Anwesens mit einem 4,5 Hektar großen Landschaftspark und verschiedenen Nebengebäuden, wie einem Kelterhaus. Das Anwesen blieb im Besitz der Familie Wittgenstein bis zum Tod der letzten Besitzerin, Sibylle von Wittgenstein, die verwitwet und kinderlos war. Danach ging das Anwesen an ihren Schwager Friedrich von Kesseler und seine Frau Theresia von Wittgenstein über. Die Familie Kesseler hinterließ ihre Spuren, indem sie einen Grenzstein mit den Initialen vK installierte und einen neuen schmiedeeisernen Zaun mit dem Familienwappen der Kesseler und dem Jahr 1918 in Auftrag gab.

Vom aristokratischen Wohnsitz zur vielseitigen Nutzung

Die Reise von Haus Wittgenstein durch das 20. Jahrhundert spiegelt die bewegte Geschichte Deutschlands wider. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Villa 1934 vom Reichsarbeitsdienst genutzt, um weibliche Arbeitskräfte unterzubringen. Sie diente auch als Treffpunkt für junge weibliche Führungskräfte und als Ferienhaus für die Wehrmacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg, von 1945 bis 1952, wurde sie zur Residenz von Prinzessin Armgard zur Lippe-Biesterfeld, der Mutter des Prinzen der Niederlande.

In den 1950er Jahren wurde die Villa in ein Kneipp-Sanatorium umgewandelt, ein Gesundheitszentrum basierend auf den Hydrotherapie-Prinzipien von Sebastian Kneipp. In den 1960er und 1970er Jahren diente sie als psychiatrische Klinik und bot Pflege in einer ruhigen Umgebung an.

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Ein politisches und kulturelles Zentrum

Nach dem Tod von Friedrich Franz Freiherr von Proff-Irnich von Kesseler im Jahr 1984 wurde das Anwesen an die junge politische Partei Die Grünen verkauft. Die Partei sah in Haus Wittgenstein eine zukünftige Werkstatt, ein Zentrum zur Förderung einer neuen politischen Kultur. Allerdings wurde der Renovierungsprozess durch finanzielle Unregelmäßigkeiten getrübt, was 1988 zum Rücktritt des Bundesvorstands der Partei führte. Trotz dieser Rückschläge wurde die Villa 1989 fertiggestellt und diente als Konferenzzentrum und Sitz der Finanzverwaltung der Partei.

Nach der Bundestagswahl 1990, bei der Die Grünen ihre Sitze verloren, wurde das Bundesbüro der Partei 1991 nach Haus Wittgenstein verlegt. Diese Regelung dauerte bis 1995, als das Büro nach Bonn verlegt wurde, näher zum Hauptsitz der Sozialdemokratischen Partei.

Ein modernes Refugium

Seit 1996 hat Haus Wittgenstein eine neue Bestimmung als Sitz des theologischen Seminars Bibelseminar Bonn und der freikirchlichen Hilfsorganisation To All Nations gefunden. Diese moderne Nutzung spiegelt die fortwährende Rolle der Villa als Ort des Lernens, der Reflexion und des Gemeindedienstes wider.

Architektonische und natürliche Schönheit

Besucher von Haus Wittgenstein werden von der neoklassizistischen Fassade der Villa begrüßt, die durch ihre elegante Symmetrie und zeitlose Gestaltung besticht. Der umliegende Park mit seinen sorgfältig angelegten Gärten und alten Bäumen bietet eine ruhige Zuflucht vor dem Trubel des modernen Lebens. Die erhöhte Lage des Anwesens bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft und lädt zu gemütlichen Spaziergängen und stiller Kontemplation ein.

Erhaltung des Erbes

In Anerkennung ihrer historischen und architektonischen Bedeutung wurde Haus Wittgenstein im Januar 1987 als geschütztes Denkmal eingetragen. Diese Auszeichnung stellt sicher, dass die Villa und ihre Anlagen für zukünftige Generationen erhalten bleiben, um geschätzt und genossen zu werden.

Zusammengefasst ist Haus Wittgenstein mehr als nur eine schöne Villa; es ist ein lebendiges Zeugnis der Geschichte, Widerstandsfähigkeit und Wandlung der Region. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur auf der Suche nach einem friedlichen Rückzugsort seid, Haus Wittgenstein bietet eine einzigartige und bereichernde Erfahrung. Seine Wände flüstern Geschichten der Vergangenheit, während seine heutige Rolle seine anhaltende Relevanz in einer sich schnell verändernden Welt unterstreicht.

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