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Deutsches Hygiene-Museum

Deutsches Hygiene-Museum Dresden

Deutsches Hygiene-Museum

Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden ist ein bedeutendes Zentrum für Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Es wurde 1912 von Karl August Lingner, einem bekannten Unternehmer für Odol-Mundwasser, gegründet. Lingners Ziel war es, eine öffentliche Bildungseinrichtung zu schaffen, die sich der Gesundheit und Hygiene widmet. Heute zieht das Museum jährlich etwa 280.000 Besucher an und gehört zu den meistbesuchten Museen Dresdens.

Die Geschichte des Deutschen Hygiene-Museums

Die Ursprünge des Museums gehen auf die Erste Internationale Hygiene-Ausstellung zurück, die Fortschritte im Bereich der öffentlichen Gesundheit und Hygiene präsentierte. Lingners Vision war es, die Gesundheitsbedingungen der breiten Bevölkerung, insbesondere der weniger wohlhabenden Menschen, durch Aufklärung über Hygiene und Gesundheitsvorsorge zu verbessern. Anfangs konzentrierte sich das Museum auf menschliche Anatomie, Ernährung und persönliche Hygiene und nutzte dabei innovative und leicht verständliche Präsentationsmethoden.

1930 zog das Museum in sein heutiges Gebäude, das von Wilhelm Kreis im Stil einer Mischung aus Neoklassizismus und Bauhaus entworfen wurde. Dieses Gebäude war Schauplatz der Zweiten Internationalen Hygiene-Ausstellung und führte das ikonische Logo des Museums ein, ein Augendesign von Willy Petzold, das bis heute verwendet wird. Zu den bekanntesten Exponaten des Museums zählen der Gläserne Mann und die Gläserne Frau, Modelle aus Cellon, einem durchsichtigen Kunststoff, die die menschliche Anatomie veranschaulichen.

Die Rolle des Museums während der NS-Zeit

Im Dritten Reich wurde die Mission des Museums für die Propaganda der Rassenhygiene des Regimes missbraucht. Ausstellungen wie Die Neue Eugenik in Deutschland und Wunder des Lebens wurden sowohl im Inland als auch international gezeigt und zogen Millionen von Besuchern an. Diese Ausstellungen waren jedoch von pseudowissenschaftlichen Ideologien geprägt und dienten als Plattformen für die diskriminierenden Politiken des Regimes. Das Museum war auch mit der Staatlichen Akademie für Rassen- und Gesundheitswesen verbunden, einem Zentrum für Rassenpropaganda und Bildung.

Trotz erheblicher Schäden durch die Bombardierung Dresdens im Februar 1945 wurde das Museum in der DDR-Zeit wieder aufgebaut. Es fungierte weiterhin als Zentrum für Gesundheitsbildung, ähnlich dem Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Westdeutschland. Von 1982 bis 1991 war das Museum auch ein WHO-Kooperationszentrum für Gesundheitsbildung.

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Das Museum heute erkunden

Zwischen 2001 und 2005 wurde das Deutsche Hygiene-Museum umfassend renoviert, um seine Ausstellungen und Infrastruktur zu modernisieren. Die Dauerausstellung Abenteuer Mensch widmet sich dem menschlichen Körper und der Gesundheit im gesellschaftlichen und kulturellen Kontext. Sie ist in sieben Themenbereiche unterteilt, darunter Der Gläserne Mensch, Leben und Sterben, Essen und Trinken sowie Sexualitäten. Diese Ausstellungen sind interaktiv und ansprechend gestaltet, wobei einige Modelle speziell für sehbehinderte Besucher taktil erfahrbar sind.

Das Museum beherbergt auch ein Kindermuseum, Unsere fünf Sinne, das spielerisch und lehrreich Einblicke in die menschliche Sinneswahrnehmung bietet. Dieser Bereich ist besonders bei Familien und Schulgruppen beliebt und bietet ein praktisches Lernerlebnis für jüngere Besucher.

Sonderausstellungen und Programme

Das Deutsche Hygiene-Museum ist bekannt für seine dynamischen Sonderausstellungen, die sich sowohl mit aktuellen als auch historischen Themen beschäftigen. Diese Ausstellungen werden von interdisziplinären Teams kuratiert, oft in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Zu den bemerkenswerten vergangenen Ausstellungen gehören Kosmos im Kopf – Gehirn und Denken, Der (un)vollkommene Mensch und Tödliche Medizin – Rassenwahn im Nationalsozialismus.

Zusätzlich zu den Ausstellungen veranstaltet das Museum eine Vielzahl von Veranstaltungen, darunter Vorträge, Diskussionen, Lesungen und Konzerte. Sein Konferenzzentrum ist ein vielseitiger Veranstaltungsort für externe Events und bietet Platz für mehrere hundert Teilnehmer.

Die kulturelle Bedeutung des Museums

Im Jahr 2012 feierte das Museum sein hundertjähriges Bestehen und würdigte damit 100 Jahre Beitrag zur Gesundheitsbildung und zum kulturellen Diskurs. Es wurde als kultureller Leuchtturm im Blauen Buch anerkannt, einer Liste national bedeutender Kultureinrichtungen in Ostdeutschland.

Das Deutsche Hygiene-Museum entwickelt sich stetig weiter und spiegelt neue wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Veränderungen wider. Es steht nicht nur als Museum, sondern auch als Forum für Dialog und Bildung, das sich mit den Komplexitäten der menschlichen Gesundheit und des menschlichen Daseins auseinandersetzt.

Ein Besuch im Deutschen Hygiene-Museum bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Schnittstellen von Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft zu entdecken. Ob ihr die Feinheiten des menschlichen Körpers erkundet oder euch mit nachdenklich stimmenden Ausstellungen auseinandersetzt, das Museum verspricht ein bereicherndes Erlebnis, das Besucher jeden Alters anspricht.

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