Im malerischen Städtchen Kalkar in Nordrhein-Westfalen erhebt sich die Kalkarer Mühle als Zeugnis der reichen Geschichte und kulturellen Tradition der Region. Diese Galerie-Holländermühle, die im Jahr 1770 erbaut wurde, ist nicht nur ein architektonisches Wunderwerk, sondern auch ein Symbol für Widerstandskraft und Wandel. Mit ihrer beeindruckenden Präsenz und historischen Bedeutung lädt die Kalkarer Mühle Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und die faszinierenden Geschichten zu entdecken, die ihre Existenz geprägt haben.
Die Kalkarer Mühle wurde aus Steinen des verfallenen Hanselaerer Tors errichtet, eine strategische Entscheidung von François Frédéric Guérin, einem Lederfabrikanten französischer Herkunft. Guérin schlug den Abriss des östlichen Stadttors vor, um es durch eine Brücke zu ersetzen, und der Stadtrat stimmte zu, sodass er die verbleibenden Materialien für den Bau einer Lohmühle für seine Gerberei nutzen konnte. Ursprünglich wurde die Mühle zum Mahlen von Eichenrinde verwendet, einem wichtigen Bestandteil der Lederherstellung. Aufgrund seiner französischen Wurzeln verließ Guérin 1794 die Region, als die französische Revolutionsarmee vorrückte und es zu Steuerproblemen kam.
Anfang des 19. Jahrhunderts ging die Mühle in den Besitz von Gerhard van der Grinden über, der sie in eine Getreidemühle umwandelte. Im Laufe der Jahre betrieben verschiedene Müller die Mühle und trugen zu ihrem Erbe bei. Im 19. Jahrhundert wurden eine Scheune und ein Müllerhaus hinzugefügt, um die Funktionalität des Komplexes zu verbessern. Der letzte Müller, Heinrich Rötten, errichtete 1910 ein zweistöckiges Wohnhaus im neugotischen Stil, das die letzte architektonische Entwicklung der Mühle markierte, bevor sie zu verfallen begann.
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Die Kalkarer Mühle erlitt während des Zweiten Weltkriegs erhebliche Schäden durch Bombenangriffe. Ende des 20. Jahrhunderts befand sich die Mühle in einem schlechten Zustand, mit fehlenden Flügeln und einer bröckelnden Struktur. Doch ein umfassendes Restaurierungsprojekt von 1994 bis 1996 brachte neues Leben in die Mühle. Mit Unterstützung regionaler und bundesweiter Fördermittel zielte die Restaurierung darauf ab, die Windmühle in ihren ursprünglichen Zustand aus dem 18. Jahrhundert zurückzuversetzen. Wichtige Komponenten wie die Flügel, die Galerie und die Antriebsmechanismen wurden ersetzt, und die umliegenden Gebäude wurden modern genutzt.
Heute ist die Kalkarer Mühle ein lebendiges Kulturzentrum, das Besuchern einen Einblick in die Vergangenheit bietet und traditionelle Handwerke feiert. Die acht Stockwerke der Mühle, bekannt als Böden oder Söller, dienen jeweils einem besonderen Zweck. Vom Kappenboden, wo die Flügel eingestellt werden, bis zum geschäftigen Restaurant im Erdgeschoss erzählt jede Etage ihre eigene Geschichte.
Mit einer beeindruckenden Höhe von 27 Metern ist die Kalkarer Mühle die höchste Windmühle am Niederrhein. Ihr Ziegelturm hat einen Umfang von 35 Metern an der Basis, mit fast einem Meter dicken Wänden. Die drehbare Kappe beherbergt die Hauptwelle und die Zahnradsysteme, die die komplexen Maschinen der Mühle antreiben. Besucher können die verschiedenen Etagen erkunden, die jeweils unterschiedlichen Funktionen wie Getreidelagerung, Mahlen und Ausstellungen gewidmet sind.
Die Kalkarer Mühle ist mehr als nur ein historischer Ort; sie ist ein lebendiges Museum, das sich der Bewahrung des Wissens über traditionelle Handwerke wie Mahlen, Brauen und Backen widmet. Das ehemalige Kornhaus wurde in ein gemütliches Restaurant mit eigener Brauerei umgewandelt, das Gästen lokal gebrautes Bier und frisch gebackene Waren bietet. Die Ausstellungsetage zeigt die reiche Geschichte der Kalkarer Zünfte und Bruderschaften mit Kunstwerken, Fahnen und Dokumenten, die Einblicke in das kulturelle Erbe der Stadt geben.
Die Mühle wird vom Verein Kalkarer Mühle am Hanselaerer Tor e.V. verwaltet, ein gemeinschaftsgetriebenes Projekt, das darauf abzielt, den Geist alter Handwerke lebendig zu halten. Der Verein organisiert Veranstaltungen, Workshops und Führungen und lädt Besucher ein, sich mit der Geschichte der Mühle zu beschäftigen und an praktischen Aktivitäten teilzunehmen. Der Gildesöller, oder Zunftboden, steht für festliche Anlässe zur Verfügung und bietet einen einzigartigen Ort für Feiern inmitten der historischen Atmosphäre der Mühle.
Seit 1985 ist die Kalkarer Mühle zusammen mit der angrenzenden Scheune und dem Müllerhaus ein geschütztes Denkmal, das für seine historische und architektonische Bedeutung anerkannt ist. Ihre Silhouette ist ein prägendes Merkmal der Altstadt von Kalkar und zieht Touristen und Geschichtsinteressierte aus nah und fern an. Regelmäßige Öffnungszeiten sorgen dafür, dass Besucher den Charme der Mühle erleben und mehr über ihre entscheidende Rolle in der Entwicklung der Region erfahren können.
Zusammenfassend ist die Kalkarer Mühle nicht nur ein Relikt der Vergangenheit; sie ist ein dynamischer Ort, an dem Geschichte, Kultur und Gemeinschaft aufeinandertreffen. Ihre Wände erzählen die Geschichten derer, die sie erbauten und erhielten, und machen sie zu einem unverzichtbaren Halt für jeden, der das malerische Städtchen Kalkar erkundet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Liebhaber von Architektur oder einfach auf der Suche nach einem einzigartigen Erlebnis seid, die Kalkarer Mühle verspricht eine unvergessliche Reise durch die Zeit.
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