In der malerischen Stadt Kempen, gelegen in der Niederrheinregion von Nordrhein-Westfalen, Deutschland, erhebt sich die beeindruckende Burg Kempen. Diese ehemalige Landesburg der Erzbischöfe von Köln ist ein Zeugnis mittelalterlicher Architektur und der reichen Geschichte der Region. Ihre imposante Struktur und die bewegte Vergangenheit machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für Geschichtsinteressierte und gelegentliche Touristen gleichermaßen.
Die Ursprünge der Burg Kempen reichen bis ins Mittelalter zurück, wo sie als Verteidigungsfestung für das Kurfürstentum Köln diente. Die Burg wurde entworfen, um die nordwestliche Grenze des Erzbistums zu schützen. Sie gilt neben der Burg Zülpich als eine der am besten erhaltenen Burgen aus dem 14. Jahrhundert in der Region, da ein Großteil ihrer ursprünglichen Struktur über die Jahrhunderte hinweg erhalten geblieben ist.
Die historische Bedeutung der Burg wird zusätzlich dadurch unterstrichen, dass sie bis 1794 als Residenz des Amtmanns der Stadt und des Kreises Kempen diente. Zudem war sie Sitz des Hochgerichts, wobei die Türme als Gefängnisse und Verliese genutzt wurden. Die reiche Geschichte der Burg ist geprägt von verschiedenen Bauphasen, Zerstörungen und Restaurierungen, die alle zur faszinierenden Geschichte des Gebäudes beitragen.
Die Burg Kempen ist ein zweiflügeliges Backsteingebäude mit nahezu dreieckigem Grundriss, das an den Ecken runde Türme mit Zinnen aufweist. Die zweigeschossigen Flügel erheben sich über einem Keller mit Tonnengewölben und treffen im rechten Winkel aufeinander. Ein durchgehendes Spitzbogenfries verläuft entlang des Gesimses unter dem Dach und verleiht der Burg ihren gotischen Charme.
Ursprünglich von einem doppelten Ring wassergefüllter Gräben umgeben, ist heute nur noch der südliche Teil des inneren Grabens erhalten. Die Mauern der Burg variieren in ihrer Dicke, wobei die südwestlichen und südöstlichen Mauern 1,25 Meter dick sind, während die anderen Seiten Mauern von bis zu 2 Metern Dicke aufweisen. Eine vierbogige Steinbrücke führt über den inzwischen trockenen Graben zum 20 Meter hohen Spitzbogenportal-Turm, der etwa 1,5 Meter aus der Westfassade herausragt. Das Portal ist von Stein eingefasst, und die Kettenlöcher der ehemaligen Zugbrücke sind noch sichtbar.
Über dem Eingang identifiziert ein in Tuffstein gemeißeltes Doppelwappen, umgeben von gotischem Maßwerk in Form eines Vierpasses, Friedrich von Saarwerden als Erbauer der Burg. Das Wappen zeigt ein Kreuz, das für das Erzbistum Köln steht, und einen Doppeladler, der die Grafschaft Saarwerden repräsentiert. Eine Nische über dem Eingang beherbergt eine Statue von Thomas à Kempis, die an die Zeit der Burg als Heimat des Thomaeum Gymnasiums erinnert.
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Im Laufe ihrer Geschichte hat die Burg Kempen zahlreiche Veränderungen durchgemacht. Im 17. Jahrhundert ließ Ferdinand von Bayern die Burg im spätgotischen Stil umbauen und machte sie zu einer repräsentativen Residenz. Ein Brand im mittleren 19. Jahrhundert zerstörte jedoch bedeutende Teile der Struktur. Der anschließende Wiederaufbau im historistischen Stil nahm dem Gebäude seinen palastartigen Charakter und verlieh ihm wieder ein burgähnlicheres Aussehen.
Der Westflügel der Burg, der längere der beiden Flügel, misst ungefähr 46,5 Meter in der Breite und 12 Meter in der Tiefe, mit einer Höhe von etwa 15 Metern vom Boden des Grabens bis zum Spitzbogenfries. Der Flügel verfügt über Kreuz- und Kreuzstockfenster im Erd- und ersten Stockwerk. Vor den Renovierungen im 19. Jahrhundert war die Außenmauer des Flügels 2,7 Meter dick, wurde jedoch während des Wiederaufbaus auf maximal 0,95 Meter reduziert. Im ersten Stock befand sich einst eine Kapelle mit einem einzigen schmalen Spitzbogenfenster, das zum Innenhof zeigt.
Der östliche Flügel ist etwa 34 Meter lang, mit einem quadratischen Turm, der aus seiner Fassade herausragt und an eine schlanke Säule erinnert. Der Turm geht auf Höhe des Daches in eine achteckige Form über und weist Pendentifs auf. Im Inneren enthielt der Turm einst eine Wendeltreppe. Die drei runden Ecktürme der Burg variieren in ihrer Höhe von 22,5 bis 28,5 Metern und unterscheiden sich in Durchmesser und Wandstärke. Der Westturm, mit einem Durchmesser von 8,5 Metern, hat Wände, die an der Basis 2,4 Meter dick sind und weiter oben auf 2,25 Meter abnehmen. Der dünnere Südturm hat in den oberen Stockwerken nur 1,4 Meter dicke Wände und verfügt über Maschikulis. Der Ostturm hat an der Basis 2,15 Meter dicke Wände, die sich nach oben auf 2 Meter verjüngen, mit kuppelförmigen Turmräumen in den oberen Stockwerken.
Heute ist die Burg Kempen ein geschütztes Denkmal, das die Stadtarchive von Kempen, die Kreisarchive von Viersen und die Volkshochschule des Kreises beherbergt. Seit Juni 2010 nutzt auch das Büro des Kulturraums Niederrhein einige der Büroräume der Burg. Während das Innere der Burg nur nach vorheriger Absprache besichtigt werden kann, sind die Außenanlagen jederzeit öffentlich zugänglich und bieten einen Einblick in die historische Pracht der Burg.
Die Burg Kempen ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit; sie ist ein lebendiges Denkmal, das weiterhin der Gemeinschaft dient und gleichzeitig seine reiche Geschichte bewahrt. Ein Besuch dieser bemerkenswerten Burg ist eine Reise durch die Zeit und bietet einzigartige Einblicke in die mittelalterliche Architektur und Geschichte der Niederrheinregion.
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