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Martinskirche

Martinskirche Kirchheim unter Teck

Martinskirche

Die Martinskirche, die Hauptkirche der Protestanten in Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg, Deutschland, ist ein beeindruckendes Zeugnis jahrhundertelanger kirchlicher Geschichte und architektonischer Entwicklung. Diese ehrwürdige Kirche, die dem heiligen Martin gewidmet ist, steht als Symbol des Glaubens und der Geschichte und zieht Besucher mit ihrer reichen Vergangenheit und ihrer markanten gotischen Architektur an.

Die Geschichte der Martinskirche

Die Ursprünge der Martinskirche lassen sich bis ins 7. Jahrhundert zurückverfolgen, als fränkische Mönche vermutlich eine Holzkirche an diesem Ort errichteten. Dieses frühe Heiligtum, das dem heiligen Martin gewidmet war, legte den Grundstein für ein bedeutendes religiöses und kulturelles Wahrzeichen. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 960 und belegt ihre lange Präsenz in der Region.

Im frühen 13. Jahrhundert begann die Familie der Zähringer mit dem Umbau der ursprünglichen Struktur in eine dreischiffige romanische Basilika. Dies markierte den Beginn der architektonischen Bedeutung der Martinskirche. Während des mittleren 15. Jahrhunderts erfuhr die Kirche eine bedeutende gotische Renovierung, die zu einem Großteil der heutigen Struktur führte. Trotz Schäden durch ein Feuer im Jahr 1690 wurde die Kirche anschließend restauriert und wird weiterhin renoviert, um ihre historische Integrität zu bewahren.

Architektonische Wunder

Die Architektur der Martinskirche ist eine faszinierende Mischung aus romanischen und gotischen Stilen, wobei jede Epoche ihre deutlichen Spuren hinterlassen hat. Der hohe gotische Chor, der nach Osten ausgerichtet ist, ist ein Meisterwerk mittelalterlichen Designs. Er verfügt über ein Netzrippengewölbe, das mit Schlusssteinen verziert ist, die den heiligen Martin, ein Christusgesicht, das Stadtwappen von Kirchheim und die vier alten Württembergischen Schilde darstellen: die Rauten von Teck, Hirschgeweihe, die kaiserliche Sturmfahne und die Fische von Mömpelgard.

Der Chor war ursprünglich mit Fresken geschmückt, von denen noch Reste der Zehn Gebote und der Zehn Plagen zu sehen sind. Das zentrale Chorfenster aus dem Jahr 1884 zeigt Szenen der Kreuzigung und Beisetzung Christi, während die Seitenfenster, die 1904 von Hans Beiler geschaffen wurden, zwölf Szenen aus dem Leben Jesu darstellen.

Das Kirchenschiff der Basilika ist durch Säulenreihen in drei Gänge unterteilt. Während der Renovierungen um 1960 bereicherte der Bildhauer Eberhard C. Unkauf die Kapitelle der Säulen mit verschiedenen christlichen Symbolen, darunter das Lamm, Kleeblatt, blühender Baum, Efeu, Fisch, Dornenkrone, Weinrebe, Lilie, Eichenblatt und Vögel. Am westlichen Ende des Kirchenschiffs befindet sich eine Empore, die die Orgel der Kirche beherbergt, die 1965 von Richard Rensch neu gebaut wurde, nachdem das vorherige Instrument Wasserschäden erlitten hatte.

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Reiches Innenleben und Artefakte

Das Innere der Martinskirche ist ein Schatz an historischen und künstlerischen Artefakten. Die Kanzel, die sich am nördlichen Chorbogen befindet, stammt aus der Zeit nach der Restaurierung nach dem Brand von 1690. Sie wurde von Hans Jakob und Hans Jörg Knöpfle aus Stuttgart gefertigt und ist ein Beispiel für den prächtigen Stil des evangelischen Barocks. Die fünfeckige Kanzel ruht auf einer gedrehten Säule und ist mit Reliefs der Evangelisten und der Himmelfahrt Christi verziert, wahrscheinlich Kopien älterer Modelle, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.

Der Altar, ein einfaches Travertinsteinwerk von Eberhard C. Unkauf aus dem Jahr 1964, ist von einem historischen dreiflügeligen Altargitter aus dem Jahr 1697 umgeben. Der Zweck dieses Gitters, das ursprünglich den Altar auf allen vier Seiten umschloss, bleibt ein Rätsel, obwohl ähnliche Beispiele in anderen protestantischen Kirchen der Region zu finden sind.

Das achteckige Taufbecken, das aus dem Jahr 1691 stammt, ist eher ein Tauftisch ohne Vertiefung, der zur Aufbewahrung von Taufutensilien verwendet wird. Es ist mit Laubwerk und Engelsköpfen verziert. Auch die Chorbänke stammen aus der Zeit nach dem Brand von 1690.

Zwei bemerkenswerte Andachtsbilder, die ursprünglich aus dem 1840 abgerissenen Totenkirchlein stammen, befinden sich jetzt in der Martinskirche. Diese Tafelbilder, die jeweils etwa 1,40 Meter breit und 2,05 Meter hoch sind, bildeten einst die Flügel eines Marienaltars. Eines zeigt einen Teil der Anbetung der Heiligen Drei Könige, das andere einen Abschnitt einer Verkündigungsszene. Beide Werke werden einem unbekannten schwäbischen Meister aus den Jahren 1470/80 zugeschrieben.

Die Orgel

Die große Orgel auf der Westempore der Martinskirche, die von der Orgelbaufirma Richard Rensch ab 1960 gebaut wurde, wurde 1982 in ihrer heutigen Form fertiggestellt. Dieses rein mechanische Instrument verfügt über 68 Register auf vier Manualen und einem Pedal, wobei etwa 25 Register vom vorherigen Orgelbauer Eberhard Friedrich Walcker aus dem Jahr 1842 stammen.

Die Orgelkoppelungen umfassen I/II, III/II, IV/II, I/P, II/P, III/P und IV/P. Zu den bekannten Organisten gehörten Ernst Leuze und Samuel Kummer, der später an der Frauenkirche in Dresden tätig war, und derzeit Rolf Sach.

Denkmäler und Epitaphe

Die Martinskirche beherbergt mehrere bedeutende Epitaphe und Denkmäler, besonders aus der Renaissancezeit. Zu den bemerkenswertesten gehören die hölzernen Epitaphe für Konrad Widerholt († 1667) und seine Frau Anna Hermengard geborene Burckhart († 1666) sowie für Sebastian Welling von Vehingen († 1622). Diese Epitaphe, die 1698 geschaffen wurden, waren ursprünglich Teil der Außenwand der Kirche und zeigen dreistufige Designs mit biblischen Szenen, allegorischen Figuren und Porträts der Verstorbenen.

Weitere Denkmäler umfassen ein Epitaph von 1906 für Franziska von Hohenheim († 1811) mit einer weißen Marmorbüste von Ad. Schenk. Andere bemerkenswerte Grabsteine innerhalb der Kirche erinnern an verschiedene Mitglieder des lokalen Adels und bedeutende Persönlichkeiten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

Die Glocken

Nach dem Stadtbrand von 1690 wurden 1691 acht neue Glocken aus gesammeltem geschmolzenem Glockenmetall von der Familie Rosier aus Lothringen gegossen. Von diesen sind heute noch drei erhalten: die größte und kunstvollste, Dominica (cis'), der Große Beller (gis') und der Kleine Beller (cis''). 1952 wurde das Glockenensemble um vier neue Glocken ergänzt: die Ficker-Glocke (e'), die Kreuzglocke (fis'), die Schöllkopf-Glocke (h') und die Vaterunser-Glocke (dis'').

Die Martinskirche steht als Denkmal für den unerschütterlichen Geist und das reiche Erbe von Kirchheim unter Teck. Ihre architektonische Pracht, historische Bedeutung und künstlerischen Schätze machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der die Region erkundet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, die Martinskirche bietet einen tiefen Einblick in die Vergangenheit und einen ruhigen Ort für Reflexion und Bewunderung.

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