×
4,5/5 aus 147.142 Bewertungen

Maria-Magdalenenkapelle

Maria-Magdalenenkapelle St. Wendel

Maria-Magdalenenkapelle

Die Maria-Magdalenenkapelle in Sankt Wendel im Saarland, Deutschland, ist ein eindrucksvolles Zeugnis der reichen Geschichte dieser Stadt im nördlichen Saarland. Als ältestes Gebäude von Sankt Wendel wurde die Kapelle ursprünglich im gotischen Stil erbaut und ihre Geschichte ist ebenso faszinierend wie lang.

Die Ursprünge der Maria-Magdalenenkapelle

Das genaue Baujahr der Kapelle ist unbekannt, aber sie wurde erstmals am 23. September 1318 in einem Ablassbrief von Daniel, einem Generalvikar des Metzer Domkapitels, erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte Sankt Wendel zum Bistum Metz. Es ist wahrscheinlich, dass die Kapelle bereits lange vor dieser Erwähnung existierte, da ein Dokument von 1343 ihren Status als Priesterkirche bestätigt. Dies deutet darauf hin, dass die Kapelle bereits im frühen 14. Jahrhundert gut etabliert war.

Während einer Renovierung der älteren Wendelinusbasilika wurden die Überreste des Heiligen Wendelin vorübergehend in die Maria-Magdalenenkapelle verlegt. Sie ruhten dort in einem Steinsarkophag in einer Bodensenke, bedeckt von einem reich verzierten Grabmal. Als die Überreste in die wiederaufgebaute Pfarrkirche zurückgebracht wurden, blieb das Grabmal in der Kapelle. In den folgenden Jahren fanden Prozessionen mit den Reliquien des Heiligen von der Pfarrkirche zur Maria-Magdalenenkapelle statt, um dieses vorübergehende Ruhestätte zu gedenken.

Bedeutende Meilensteine und Wiederaufbau

Die Kapelle wurde am 26. Mai 1359 von Sybertus, dem Weihbischof von Metz, zu Ehren der Heiligen Maria Magdalena geweiht. Am 2. Februar 1405 wurde eine Krypta im Kellergewölbe der Kapelle geweiht. Der neu errichtete Altar wurde dem Erzengel Michael, dem Apostel Matthäus sowie den Heiligen Anna und Elisabeth gewidmet. An diesem Tag wurde auch ein Friedhof hinter der Kapelle geweiht.

Im März 1515 ereignete sich eine große Tragödie, als ein verheerendes Feuer 32 Fachwerkhäuser in Sankt Wendel zerstörte, darunter auch die Maria-Magdalenenkapelle. Die Kapelle wurde in den folgenden Jahren wieder aufgebaut, erlitt jedoch 1589 erneut Schäden durch ein Feuer. Trotz dieser Rückschläge wurde die Kapelle jedes Mal restauriert, was die Widerstandsfähigkeit und Hingabe der lokalen Gemeinschaft zeigt.

Schnitzeljagden in St. Wendel

Entdeckt St. Wendel mit der digitalen Schnitzeljagd von myCityHunt! Löst Rätsel, meistert Team-Tasks und erkundet St. Wendel auf spannende und interaktive Art!

Touren

Von der Wendelskapelle bis zur Neuzeit

Im mittleren 15. Jahrhundert erfuhr die Kapelle eine bedeutende Veränderung und wurde als Wendelskapelle bezeichnet. Diese Änderung resultierte wahrscheinlich aus einer Umstrukturierung der Diözesen zu dieser Zeit, bei der Sankt Wendel vom Bistum Metz zum Bistum Trier wechselte, wo der Heilige Wendelin stärker verehrt wurde.

1677 wurde Sankt Wendel systematisch von den Franzosen zerstört, und das Schicksal der Maria-Magdalenenkapelle in dieser Zeit bleibt unklar. Französische Truppen besetzten die Stadt erneut 1703 und nutzten die Kapelle als Quartier, während weiterhin heilige Messen abgehalten wurden. Der letzte Altarist verließ die Kapelle 1791, und nach der Französischen Revolution wurde 1794 die Glocke entfernt und das Gebäude umgenutzt.

Profanierung und spätere Nutzungen

Im Januar 1794 besetzten französische Revolutionstruppen Sankt Wendel und verursachten erhebliche Schäden an den Ländereien der Pfarrei. Um die finanziellen Verluste auszugleichen, musste die Pfarrei drastische Maßnahmen ergreifen, darunter den Verkauf der Maria-Magdalenenkapelle an die Stadt um 1796. Die Kapelle wurde 1802 in ein Schulgebäude umgewandelt und das verbliebene Grabmal in die Pfarrkirche (Wendalinusbasilika) verlegt, wo es noch heute steht. Von 1817 bis 1823 diente die Kapelle als Sitz des Bürgermeisteramtes und ab dem 18. Oktober 1824 als Standort eines Gymnasiums, das von Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha gegründet wurde.

1832 wurde das Gymnasium aufgelöst und das Gebäude als Kaserne genutzt. Teile der Kapelle wurden bis Anfang des 20. Jahrhunderts weiterhin als öffentliche Grundschule genutzt, während andere Bereiche in Wohnungen umgewandelt und von der Stadt vermietet wurden.

Moderne Restaurierungen und heutige Nutzung

In den 1970er Jahren drohte die Kapelle zu verfallen. Der Architekt Hanns Schönecker aus St. Wendel kaufte das Gebäude und führte umfangreiche Renovierungen durch. Er verwandelte die oberen Stockwerke in Wohneinheiten und nutzte das Erdgeschoss für kommerzielle Zwecke. Der authentischste Teil des Gebäudes, die alte Krypta, wurde in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Der frühere Eingang zur Krypta wurde wieder geöffnet und die gotischen Fensterrahmen restauriert. Die Krypta wird heute als historischer Weinkeller genutzt. Jahrzehntelang lebte der Maler Adolf Bender in dem Gebäude.

Heute steht die Maria-Magdalenenkapelle als geschätztes historisches Wahrzeichen in Sankt Wendel und spiegelt das reiche Erbe und die Widerstandsfähigkeit der Stadt wider. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Glauben, Zerstörung und Wiedergeburt, was sie zu einem Muss für jeden macht, der sich für die Geschichte und Kultur dieser charmanten deutschen Stadt interessiert.

3 Jahre
365 Tage/Jahr verfügbar
5.433
einlösbar in über 5.433 Städten

Schenke deinen Liebsten ein aufregendes Erlebnis

myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 3 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.

Gutscheine bestellen

Was unsere Kunden sagen