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Heilig-Geist-Kirche

Heilig-Geist-Kirche Werder (Havel)

Heilig-Geist-Kirche

In der bezaubernden Stadt Werder (Havel), gelegen in der malerischen Region Brandenburg in Deutschland, erhebt sich ein architektonisches und historisches Juwel: die Heilig-Geist-Kirche. Dieses neogotische Meisterwerk ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für den unerschütterlichen Geist und das reiche Erbe der Stadt.

Die historische Entwicklung der Heilig-Geist-Kirche

Die Geschichte der Heilig-Geist-Kirche ist eng mit der Geschichte Werders verbunden. Bereits im 13. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine Kirche, errichtet von Zisterziensermönchen aus dem Kloster Lehnin. Diese mittelalterliche Kirche verfiel jedoch im Laufe der Zeit und wurde 1736 durch eine neue Kirche mit einem Fachwerkturm ersetzt.

Erst Mitte des 19. Jahrhunderts bekam die Kirche ihr heutiges Aussehen. Unter der Schirmherrschaft von König Friedrich Wilhelm IV. wurde der bekannte preußische Architekt August Stüler beauftragt, eine neue Kirche zu entwerfen. Der Bau begann 1856, wobei Rathenower Ziegel und Feldsteine der alten Kirche verwendet wurden. Die neue Heilig-Geist-Kirche, mit ihrem kreuzförmigen Grundriss und neogotischen Stil, wurde am 18. April 1858 geweiht.

Architektonische Wunder

Die Heilig-Geist-Kirche ist ein typisches Beispiel für die neogotische Architektur, gekennzeichnet durch spitze Bögen, filigrane Maßwerke und hohe Türme. Der Grundriss der Kirche, mit ihrem Langhaus und Querhaus, bildet ein Kreuz und verweist auf traditionelle christliche Symbolik.

Eines der auffälligsten Merkmale der Kirche ist ihr Turm, der eine beeindruckende Höhe von etwa 50 Metern erreicht. Der Bau des Turms war eine ingenieurtechnische Meisterleistung, insbesondere angesichts der Verfalls- und Schädlingsprobleme, die in den 1990er Jahren entdeckt wurden. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten wurden durchgeführt, um den Turm zu erhalten, einschließlich der Verstärkung der oberen Kanten mit einem Ringanker und dem Ersatz verfallener Holzkonstruktionen. Die Terrakotta-Elemente wurden in einer örtlichen Ziegelei sorgfältig nachgebildet, um die historische Integrität des Turms zu wahren.

Glasmalereien und innere Pracht

Das Innere der Heilig-Geist-Kirche ist ebenso beeindruckend. Die Glasfenster der Kirche, die 1911 installiert wurden, zeigen die Himmelfahrt Christi und die vier Evangelisten. Obwohl einige Fenster im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, schuf die Künstlerin Katharina Peschel 1950 neue Fenster, die Szenen aus dem Leben Christi darstellen, darunter seine Geburt, seinen Tod, seine Taufe und seine Auferstehung.

Die gewölbte Decke der Apsis zeigt eine Taube, ein altes christliches Symbol des Heiligen Geistes, die über dem Ziborium schwebt. Dieser heilige Raum wurde zwischen 1989 und 1994 akribisch restauriert, wobei die ursprünglichen Farbgebungen und Schablonendekorationen anhand historischer Fotografien nachgebildet wurden. Die Bänke und Emporen erhielten einen neuen Anstrich, und neue Lampen und Kronleuchter wurden entworfen, um dem historischen Erscheinungsbild der Kirche zu entsprechen.

Künstlerische und liturgische Schätze

Zu den wertvollsten Kunstwerken der Kirche gehört das Gemälde Christus als Apotheker aus dem späten 17. Jahrhundert. Dieses eindrucksvolle Kunstwerk, bekannt gemacht durch Theodor Fontane in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg, zeigt Christus, wie er geistliche Heilmittel wie Geduld, Hoffnung, Liebe und Frieden hinter einem Apothekentresen verteilt. Die Waagen im Gemälde symbolisieren das göttliche Gericht, das die Sünden der Menschheit abwägt.

Der Altar der Kirche, aus Stuck gefertigt, ist mit einem in Süddeutschland geschnitzten Kruzifix verziert. Das darüber befindliche Ziborium ist reich mit neogotischen Motiven geschmückt, und die vier Säulen, die es tragen, sind mit Statuen der Apostel Petrus, Paulus, Philippus und Jakobus versehen. Die Kanzel, aus Kunststein gefertigt vom Berliner Bildhauer Friedrich Wilhelm Dankberg, zeigt Darstellungen bedeutender Kirchenfiguren wie Luther, Calvin, Augustinus, Origenes und Melanchthon.

Das hölzerne Taufbecken, das auf das Jahr 1718 zurückgeht, beherbergt eine Messingtaufschale und trägt zur liturgischen Bedeutung der Kirche bei. Die Orgel, gebaut von Carl Ludwig Gesell im Jahr 1858, wurde mehrfach renoviert, behält aber noch Elemente ihrer ursprünglichen Register bei. Das Instrument, mit seinen zwei Manualen, Pedal und 20 Registern, erfüllt die Kirche weiterhin mit majestätischem Klang.

Die Glocken der Heilig-Geist-Kirche

Die Glocken der Kirche haben eine eigene faszinierende Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs wurden zwei Bronzeglocken beschlagnahmt und 1954 durch Stahlglocken ersetzt. Diese schweren Glocken trugen zur strukturellen Beschädigung des Turms bei, was den Austausch des Glockenrahmens während der Restaurierung notwendig machte. Im Dezember 1996 wurde eine neue große Glocke in Lauchhammer gegossen, wodurch das harmonische Geläut der Kirche wiederhergestellt wurde.

Die Heilig-Geist-Kirche ist mehr als nur ein historisches Denkmal; sie ist ein lebendiges Zeugnis für die Widerstandskraft und den Glauben der Menschen in Werder (Havel). Ihre hohen Türme, kunstvollen Glasfenster und reichen künstlerischen Erben machen sie zu einem Muss für jeden, der die kulturellen und historischen Schätze Brandenburgs erkundet. Ob ihr Architekturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder spirituelle Suchende seid, die Heilig-Geist-Kirche bietet ein tiefgehendes und inspirierendes Erlebnis.

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